Tradition


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Würzburger Rudertradition

Die Rudermacherei Ziegler


Der Würzburger Ruderverein leistete sich im Jahr 1890 einen eigenen Bootsbauer: Den 26-jährigen Michael Ziegler einen Zimmermann aus Arnstein. Der Architekt Pfadenauer zeichnete ihm die Pläne für die Boote. Nachdem er 20 Jahre als Bootsbauer beim WRV beschäftigt war, wollte er 1910 auch Mitglied werden. Die für die Aufnahme nötigen drei stimmberechtigten Mitglieder konnte er als Bürgen vorweisen. Bei der Abstimmung über seinen Antrag wurde er jedoch nicht aufgenommen – weil er ein einfacher Handwerker war. Das hat ihn verärgert, weshalb er mit einigen Freunden den Würzburger Ruderclub Bayern (WRCB) gründete, der zunächst nicht Mitglied des Deutschen Ruderverbandes werden konnte, weil damals Arbeiter-  oder Handwerkervereine im DRV nicht zugelassen waren.


Die Bootswerft nahm einen ständigen Aufschwung. Unter dem Schutznahmen „Royal“ wurden die hochwertigen Ruder in alle Welt verkauft. Die vorhandenen Werkräume reichten für die Produktion nicht mehr aus, sodass Ziegler 1908 ein Anwesen in Würzburg unterhalb des „Käppele“ erwarb, wo die Firma heute noch beheimatet ist. 


1937 ging die Firma an den Sohn Hans Ziegler über, der nach dem 2. Weltkrieg seinen Schwerpunkt vor allem erfolgreich auf die Weiterentwicklung von hochwertigen Skulls und Riemen legte. Mit 64 Jahren starb er und Hans Ziegler Junior übernahm in der dritten Generation den Betrieb. Er war auch aktiver Rennruderer und errang 1960 die Deutsche Meisterschaft im Lgw.-Doppelzweier mit seinem Partner Günter Motschmann vom Schweinfurter Ruderclub Franken. Er rudert heute noch regelmäßig auf dem Main und ist seit über 30 Jahren, seit 1984 als Ehrenmitglied, im Vorstand der WRGB und nach der Fusion mit dem WRV im WRVB aktiv.

Hans Ziegler (rechts im Bild) Doppelzweier mit Partner Motschmann
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